Zusammenfassung
1. Weder das injizierbare Leberpräparat der Promonta-Werke Hepatopson, noch das neuerdings
durch die I. G. Farben AG. in den Handel gebrachte injizierbare Leberpräparat Campolon
nach Gänßlen bewirkt eine Beeinflussung der Bartonellenerkrankung splenektomierter
weißer Ratten. Anderslautende Mitteilungen über das Gänßlensche Präparat lassen sich
nur durch die Annahme erklären, daß diese Versuche nicht mit dem im Handel befindlichen
Präparat angestellt wurden, sondern mit einem besonderen Laboratoriumspräparat.
2. Die Bartonellenanämie milzexstirpierter Ratten als direkte und alleinige Folge
einer mobilisierten stummen und latenten Infektion betrachten zu müssen, darf nicht
als erwiesen gelten. Eine Bartonelleninfektion an sich genügt nicht zur Erzeugung
einer tödlich verlaufenden Anämie; zur Auslösung des Anämietodes ist neben der Bartonelleninfektion
stets noch eine Schädigung der Tiere durch Milzexstirpation erforderlich. Es sind
demnach zwei nebeneinandergelagerte Ursachen für den Anämietod der Ratten anzunehmen.
3. Auch die von uns gemachten Beobachtungen lassen es nicht begründet erscheinen,
die menschliche Perniziosa und die Bartonelleninfektion der Ratten als wesensgleich
oder einander ätiologisch nahestehend aufzufassen.